Es ist Klaus Geburtstag und wir sind nur noch 40 km von Antakya entfernt, auf 700m in das grüne Tal schauend. Nachdem wir nun in den letzten Tagen richtig Gas gegeben haben, 1. Etappe 98 km, dann 48km auf 700m, haben wir jetzt eine herrliche Abfahrt vor uns um dann nach Antakya zu kommen und dort Klaus Geburtstag zu feiern. Am Morgen gibt es erstmal einen Kaffee, den Kuchen (Linzerschnitte), den mein Daddy uns gebacken hat und dann auf, auf die Räder. Manchmal frage ich mich schon, wenn ich so auf dem Rad sitze, ob wir noch ganz normal sind, aber dann, dann kommt das Strahlen zurück, wir schauen links und rechts und fühlen uns wie Schauspieler in dem größten Theaterstück der Welt. Die Türkei war schwierig für uns, aber dass die Menschen in diesem Land auf dem richtigen Weg sind, das konnte man in Antakya spüren: die Menschen Strahlen, die Frauen sind nicht zu Hause verborgen, sondern nehmen an dem Leben Teil, mehrere Religionen existieren hier nebeneinander, sogar miteinander, hier ist eine Art Fitness Euphorie ausgebrochen, jung und alt, dünn und dick betreiben in dem Volkspark allerlei Fitness. Wir fahren mit dem Dolmusch (lokale Busse) zum Titus Tunnel, der leider wegen Hochwasserproblemen nicht begehbar ist, so scheint es: ein junger knackiger Fischermann aus dem Dorf zeigt uns einen Weg hinein und hilft uns an schwierigen Stellen die glatten Felsen zu überwinden, wir schlendern durch die alten Gassen der Stadt, besichtigen die katholische Kirche und werden von einer Frauengruppe zu einem Besuch im Kulturzentrum eingeladen. Und während wir dort sitzen, unseren Tee in dem schattigen Hinterhof genießen hören wir Glockengeläut. Ein ungewohntes Geräusch. Am Abend finden wir in den Gassen einen kleinen Platz, gefüllt mit kleinen Tischen und Stühlen, voller junger Menschen, ringsherum ein Teehaus und verschieden andere Lokale. Wir setzen uns an einen dieser Tische und essen eine Pizza…… ein junger Mann, den wir wegen seinem Motorrad und der Motorradkleidung incl. Helm anlächeln, denn das ist wohl das erste Mal in der Türkei, dass wir so etwas sehen, legt uns sein Handy auf den Tisch… wir hören moderne türkische Musik…..er selber setzt sich zu seinen Freunden. Am nächsten Morgen, Fahrräder sind gepackt, fahren wir Richtung Osten, Richtung Syrien. Wir wollen einen Abstecher zur St. Peter’s Church machen (hier versammelte sich die erste christliche Gemeinde um Paulus, Barnabas und Petrus; hier wurden die Jünger das erste Mal Christen genannt) und verfransen uns in der Stadt. Ein junger Türke stoppt mit seinem Fahrrad und bringt uns schließlich dort hin. Es geht ein wenig den Berg rauf und da mein Knie etwas Probleme gemacht hatte in den letzten Tagen wollte ich schieben. Nun, das übernimmt der Kavalier natürlich…. dann doch pustend und wundernd über das Gewicht. Jetzt haben wir einen Aufkleber auf dem Fahrrad. Der Kavalier ist nämlich ein Fahrradtrainer in Antakya:-) P.S.: Fotogalerie folgt
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Glocken läuten in Antakya…. das war ein ungewohntes Geräusch, so wie hier nach über 3 Monaten vieles wieder ungewohnt ist… Frauen bewegen sich „normal“ zwischen Männern, es gibt keine Strassenhunde, die Menschen betreiben in der Öffentlichkeit Sport, es gibt wieder Pizza 🙂 und und und….. aber das muss alles erstmal geschrieben werden und die Fotos bearbeitet.
Also dazu mehr später. Wir sind in 3 Etappen von Adana nach Antakya gefahren… wir haben Gas gegeben…. einen Tag hier verbracht um wenigstens die ein oder andere Sehenswürdigkeit zu sehen. Gleich geht es weiter. Die letzte Etappe, bevor wir in Syrien sind. Endlich.
Hier eine kleine Farbenspielerei… wir haben nämlich unsere grauen Wintersachen nach Hause geschickt 🙂
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Wir nehmen den Bus für den Weg in die Stadt, eine einstündige Fahrt über kleine Dörfer. Stressfrei und vor allem unglaublich günstig (0,45 EUR). Wir sind die ersten, die an diesem Morgen in diesen Bus einsteigen. Bis wir in Adana ankommen ist der Bus gefüllt: Frauen mit den traditionellen Kopftüchern, junge Frauen in moderner Kleidung, Männer mit der traditionell weiten Hosen, Männer mit Jeans oder Männer mit westlichen Anzügen, die hier auch als normale Alltagskleidung getragen wird und natürlich Schulkinder in ihren Schuluniformen. Kein Sitzplatz ist mehr frei und kaum noch Stehplätze.
Es ist ein Dienstag im März, 9 Uhr und die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel, die Luft noch angenehm kühl. Wir steigen an der „Alten Stein Brücke“, (Taskopru, über den Fluss Seyhan, fast 2000 Jahre alt) aus, die älteste noch genutzte Brücken der Welt. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf die Sabanci Central Mosche(größte Moschee der Türkei, errichtet 1998, ein umstrittenes Projekt)
Dann schlagen wir den Weg zu Fuss Richtung Nord-Westen ein, rein in die Stadt. Zuerst durch den alten Stadtteil, vorbei am Clock Tower (Büyük Saat,1882) zur Adana Kemeralti Mosque, 1548 und der Adana Grand Mosque, 1513.
Dann schlendern wir ein wenig durch den modernen Teil, essen ein Kebab, einmal vegetarisch, die Menschen fragen uns woher wir kommen, zeigen uns den richtigen Weg oder grüßen einfach.
Die Stimmung ist herrlich heute Morgen… die Menschen lachen, laufen, wahrscheinlich gerade über die als nächstes anfallende Arbeit nachdenkend, durch die Gassen, die Handwerker sind mit ihren Werkzeugen beschäftigt, die kleinen Stände mit Obst und Gemüse werden aufgestellt, Männer in Anzügen sitzen mit alten Kofferschreibmaschinen auf Apfelsinenkisten vor einem Kaufhaus und helfen Formulare auszufüllen, Männer und Frauen trinken ihren Tee und halten einen kleinen Plausch, noch ein Händeschütteln, oder vielleicht ein Blick auf den im Koffer verborgenen, zum Kauf angebotenen Schmuck, der Tag hat begonnen. Und wir mittendrin. Wir bewegen uns vorsichtig, fast schleichend durch dieses Leben. Wir sind mittendrin, aber nehmen dennoch nicht an dem Leben teil. Wir wollen nicht stören, wollen beobachten, alles sehen und wahrnehmen: die Geräusche, die Unterhaltungen, das Hupen im Straßenverkehr, die Marktschreirufe, und dann die Gerüche von Apfelsinen, Süßigkeiten, Kebab, Kräutern, die Gerüche von alten Mauern, wir schauen die Menschen an, den Menschen zu, wie sie sich in ihrem alltäglichen Leben in dieser Stadt bewegen, denjenigen, die auf der Strasse arbeiten, oder denen, die in die Moschee gehen, oder denen, die gerade in einem Park eine Pause machen.
Ein wunderschöner Ausflug, der uns aufgeregt und strahlend dann wieder aus der Stadt entlässt.
Wir haben den Winter leider verpasst.
Danke Stefan, dass wir wenigstens bildlich daran teil haben konnten 🙂
Und für alle Anderen Blogleser, die nicht aus Deutschland kommen,
so sieht es in unserer Heimat aus! Morgen dann wieder aus der Türkei mit einem Bericht und Bildern aus Adana
………aus der D-KBNA?
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Sorry, ich weiß, in unserem Blog nehmen eindeutig die Tiergeschichten und Tierfotos überhand. Das wird sich bestimmt wieder ändern, versprochen. Aber zur Zeit sind wir halt bei PatiPet und was erwartet man da? Sicherlich keine spannenden Abenteuer… es sei denn man steht auf Tiergeschichten.
Natürlich habe ich die Zeit genutzt zu fotografieren, Sammy und Momo sind da leichte Models, aber in so einem großen kräftigen Rudel, da musste ich mich auch erst einfinden. Und die Küken, die brauchten ne ganze Weile, bis ich mich nähern durfte. Aber schaut selbst mal auf der Fotogalerieseite.
Über die Länderauswahl in die Türkei, dann findet ihr jede Menge niedliche Tierchen 🙂
Ach ja, und dann gibt es seit gestern auch noch Klaus Junior.
Der Stand hier vor dem Tor bei PatiPet und hat um Einlass gebeten. Todd und Sharon waren nicht da, also was hätte ich tun sollen.
So hat der DoggyRide jetzt nen 3. Bewohner…. natürlich nur unter dem Anhänger, aber man nähert sich. Achja, und den Namen, den hat Sharon ihm gegeben, zumindest mal bis zu seiner Vermittlung.
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(Klick auf das Foto öffnet die Videogalerie)
Nach nun über 90 Tagen in der Türkei, und einigen Gedanken über „Aufgeben“, über vielleicht zurück nach Deutschland , werden wir uns in 1-2 Wochen wieder auf den Weg machen, mit guten Gefühlen und fahren noch nicht zurück.
Wir trafen Todd & Sharon, die vor 1,5 Jahren hier in der Türkei ein Grundstück gekauft haben, Hunden und Katzen ein Tierhostel mit „full service“ 🙂 bieten, aber auch Strassenhunde und -Katzen einsammeln und ggf. vermitteln. Sie tun das, was sie können. Und trotz aller Unwegsamkeiten, und ich bin sicher wir haben nur von einigen wenigen Erfahren, geben sie nicht auf. Sie bleiben hier in der Türkei. Das ist das Land in dem sie leben wollen. Sie sind keine Samariter oder Oberschullehrer, aber durch ihre Art sind sie Vorbild für die Menschen hier. Sie machen vor, wie man mit Mitlebewesen , wie man mit der Natur umgeht.
Sie recyclen Wasser, separieren Müll und bringen ihn zu Menschen, die damit ein wenig Geld verdienen, sie sammeln alte weg geworfenen Möbel und verteilen diese wenn jemand davon etwas haben möchte. Sie möchten noch mehr Arbeitsplätze für die türkische Bevölkerung schaffen und ihnen einen fairen Lohn für ihre Arbeit zahlen. Sie möchten Kinder einladen und ihnen zeigen, wie man mit Hunden umgehen sollte. Sie starten mit Freunden Aktionen, wie einen HotDog 🙂 Verkauf, um Geld für eine Kastrationsaktion zu sammeln.
Das Hostel wird hoffentlich in der Zukunft ein Weg sein, um noch mehr Strassentieren ein zu Hause zu geben bis zu einer hoffentlichen Vermittlung.
Aber vorallem betreiben sie das Hostel, um noch mehr Aufklärung zu betreiben, Plakate zu drucken (do not shop—–adopt), um noch mehr Menschen ihre Philosophie näher zu bringen.
Wir trafen Todd & Sharon und ich hätte nicht für möglich gehalten, was diese herzensguten Menschen hier zu Zweit aufgebaut haben und wieviel Zeit sie nebenbei in Ihre eigenen Tiere investieren: da ist die blinde Rosa, ein Hund, mit so viel Lebensfreude, eine blinde Katze, Second Chance, ein riesiger Hund, der auf Grund eines Beinbruchs eingeschläfert werden sollte und und und.
Was die Beiden vorher gemacht haben passt so garnicht zu dieser Story, aber erklärt ihr Wissen über den Umgang mit Tieren und ihre liebevolle Art im Umgang mit Menschen.
Dazu nur kurz: Todd war beim amerikanischen Militär, 16 Jahre lang, als Hundeausbilder, aber auch in einigen Einsätzen in Kriegen, deren Realität mir bis hierher zwar bewusst war, aber das Gefühl, dass diese Dinge real sind, das habe ich hier gespürt.
Wir trafen bislang so viele wundervolle Menschen und Sharon & Todd sind 2 davon.
Es gibt einen kleinen Unterschied, diesen haben wir bei Dagmar, Jogi und Timo, aber eben auch hier erlebt: Frieden und Zeit uns mit dem Erlebten zu befassen, zu verstehen, und vielleicht in Gesprächen die Dinge zu sehen, die uns glücklich oder auch unglücklich machten.
Es gibt einen kleinen Film zu der Arbeit und der Philosophie der Beiden.
Und ich wünsche Ihnen, dass sie bald die Zeit und Ruhe finden, Ihre Arbeit selber zu bestaunen, denn es ist wirklich unglaublich, was sie hier aufgebaut haben.
Und das ist „second chance“! 🙂
…. morgens, mittags, abends….
Und da das unsere Lieblingsmahlzeit ist, also eigentlich meine, da gab es zu einem kleinen richtig netten Fest mit Freunden von Todd und Sharon gleich einen ganzen Haufen davon :-)!
Wir bleiben noch einige Tage bei Todd und Sharon …… das neue Visum (Zypern) war eine 1 Tages Sache, ist also geklärt, die Fahrräder sind general überholt, sollten also jetzt auch wieder einige tausend Kilometer halten…. Daumen drücken :-).
Aber den Winter und das Gepäck wurden wir nicht so schnell los…..
aber Todd und Sharon haben uns eingeladen ein wenig länger zu bleiben.
Und damit werden wir den Winter jetzt doch los. Und, es Weihnachtet…. wir bekommen ein neues Zelt: statt 9, 6 kg nur noch 5 kg. Darauf warten wir und dann geht es weiter. Wir werden noch mal ordentlich ausmisten und vorallem unsere Wintersachen nach Hause schicken. Sammy und Momo bekommen dann noch nen neuen Kurzhaarschnitt und ich und Klaus auch. Macht bestimmt auch ein paar Gramm aus.
Bis dahin…. machen wir Fotos, werkeln an unseren Berichten herum, spielen mit Hunden und Katzen, mähen Rasen, oder was sonst noch so anfällt, machen uns halt ein wenig nützlich……
Übrigens, morgen gibt es einen Film zu Todd und Sharon.
LG
Andrea & Klaus
Es gibt mal wieder was Neues auf unserer Website: wer eine schnelle Internetverbindung hat, kann jetzt unserer Reise in Google Earth „nachfliegen“. Beim erste Aufruf müsst ihr höchstwahrscheinlich das Google Earth PlugIn installieren.
Ihr gelangt dahin, wenn ihr oben auf das Bild, oder in der Anzeige unserer Route auf die neue 3D-Weltkugel links oben klickt.
Der „Flug“ sieht beim zweiten Durchlauf meistens besser aus, weil viele Details der Satellitenaufnahmen dann bereits geladen sind.
Viel Spass!
Klaus & Andrea